Die Behörden haben die Aare Ufer “saniert“, mit schwerwiegenden Folgen für die Umgebung und auch für die Berner Jugend. Mit einem neuen Projekt in Muri wollen die Beamten es nun gar noch schlimmer machen!
In meiner Jugend war ich häufig “uf de Schwäue” (auf den Schwellen). Eine Cervelat und Eistee – später auch Bier – eingepackt und ab ging es auf die Buhnen der Aare, von welchen es oberhalb von Bern viele hatte. Im Sommer vergnügten sich dort Dutzende oder gar Hunderte von Gruppen jeden Alters. Es hatte Platz, es war schön und man badete, spielte, ass, trank und vieles mehr. Es war auch der ideale Platz für ein ganz einfaches Sonnenbad oder für einen Ritt auf dem Wellenbrett…
Doch das ist heute nicht mehr. In den letzten Jahren wurden die Schwellen/Buhnen vom Kanton entfernt und vorallem die Berner Jugend um ein wundervolles Naherholungsgebiet beraubt. Die Fehlplanung hat katastrophale Auswirkungen, nicht nur beim Platz für die Erholungssuchenden. Denn offensichtlich hat man die Kraft unseres geliebten Flusses unterschätzt. Die Erosion frisst nun das, was von den früheren Ufern geblieben ist, rasch weg. Beispielsweise das Generationen von Bernern und Muri-Gümligern bekannte Pirateninseli: Das gibt es schon seit bald zwei Jahren nicht mehr.
Und jetzt wollen die Behörden es noch schlimmer machen! Anstelle den Fehler einzugestehen und die Erosion einzudämmen, gehen die Behörden einen nicht akzeptablen Weg: Sie unterstützen die Entwicklung sogar. Zu Lasten der Bevölkerung. Da der Fussweg zum Aarebad Muri nicht mehr “sicher” sei, wird dieser nun im Winter 2017/2018 verlegt. Das ist Symptombekämpfung und Steuerverschwendung der übelsten Sorte. Und der Erholungsraum wird dabei noch weniger. Gebt uns die Buhnen zurück!
Für diejenigen, welche es genau wissen wollen: Am Samstag 22.4.17 um 1030 findet eine Begehung statt (Treffpunkt Autoparkplatz Muribad).
Seit 5 Jahren im Winter eine lärmige Grossbaustelle und im Sommer zunehmende Mückenplage – Seit 2012 waren die Arbeiten unentwegt im Gange. Spaziergänger, Jogger und auch die Tierwelt waren dabei im Winter einer dauernden Lärmbelastung ausgesetzt, man arbeitete zeitweise gar im Mehrschichtbetrieb. Und Anwohner vermerken, dass sich neu im Sommer zu der ohnehin schon misslichen Situation auch noch eine verstärkte Mückenplage hinzugesellt. Die Folgen davon sind abzuwarten.
Natur um jeden Preis? Wir finden, man sollte Sorge zu unserer Umwelt tragen, aber wir Menschen sind auch noch da! Und ich finde, vorallem die Jungen wurden um einen wunderschönen Fleck Erde beraubt, macht es bitte nicht noch schlimmer.
Weiterlesen:
- Blogpost zum ursprünglichen Bauprojekt 2012-2014
- Homepage zum “Hochwasserschutz” Muri hier: http://www.aarewasser.ch/hochwasserschutz_muri
- Voller Artikel in den Lokalnachrichten Muri-Gümligen vom 13.4.2017
- Die früheren Fehler des kantonalen Amts für Landwirtschaft und “Natur” (sic!). Beitrag aus dem Bund von 2015
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